Südkurier vom 23.10.2006
Sinfonie für Auge und Ohr
VON BERNHARD LUTZ
Ein Feuerwerk für Auge und Ohr boten die Blumberger Stadtkapelle und vier Tanz- und Akrobatikgruppen beim Herbstkonzert. Das Konzert fand erstmals in der neuen Eichberghalle statt. Die Premiere glückte rundweg, mehrfach klang bereits der Ruf nach weiteren Konzerten an, zumal die Halle eine hervorragende Akustik aufweist
Blumberg - Rund 130 Akteure sorgten für Stimmung. Neben der Stadtkapelle wirkten zwei Gruppen des TSC Blumberg, die Tanzgruppe Charlys Angels und die Realschule mit. Entsprechend groß war das Interesse. Insgesamt kamen 500 Besucher, gestern Abend waren es fast noch einmal so viele, und ihr Kommen lohnte sich. Angelika Sedlak, Vorsitzende der Stadtkapelle, freute sich und erklärte: "Uns haben die Proben und die Vorbereitung riesigen Spaß gemacht." Diesen Spaß vermittelten die Akteure. Moderator Bernd Kühl hatte den von Fasnacht bestens bekannten Volker Kuntz als Co-Moderator geholt, die Ansagen hatten noch mehr Pep, zumal Kuntz sein Outfit jeweils veränderte.
Die Stadtkapelle begann mit einer irischen Ballade über Tim Finnegan, die vom Aufstieg und Fall des Menschen handelt. Die Akkorde füllten die Halle, jede einzelne Note war zu hören. Dann kam der erste Auftritt mit einer Gruppe. Die Rhythmische Sportgymnastik unter Simone Hubrich zeigte sich zu "Pirates of the Caribbean" farbenfröhlich mit einem bunten Schirmtuch. Geschickt nutzten die rund 25 Damen den Raum, jeder einzelne Griff und Schritt ihrer lebendigen Choreografien saß bis in den Spagat. Sie erhielten viel Beifall.
Die Klasse und Präzision der Stadtkapelle zeigte sich auch in einen Stück über die Strände von Rio, die gleichzeitig auf einer Leinwand gezeigt wurden, und bei dem Robbie Williams-Stück "Swing when you´re winning". Als Gesangssolisten überzeugte Harald Schmieder: alleine, mit seiner Tochter Anja und mit zwei Töchtern Anja und Regina.
Nach Paris um das Jahr 1900 entführten die Kapelle und Charlys Angels die Gäste in dem Stück "Moulin Rouge". Eigens für diesen Auftritt konnten die sechs attraktiven "Angels" drei hübsche Männer zur Unterstützung gewinnen: Pedro Babau, Manuel Ege und Juan Jose Ureta. Rote Stühle, lange schwarze Stäbe: Knisternde Erotik war bei diesem Tanz zu spüren, das Publikum nahm den Rhythmus auf und klatschte mit.
Mit dem bekannten Stück Zarathustra" eröffnete die Stadtkapelle den zweiten Teil. Dass die Micky Maus immer noch quicklebendig ist, zeigten rund 20 Realschüler der Jonglier AG unter Hannes Jettkandt mit Bällen, Messern, einem leuchten Jojo und auf dem Einrad. Das Solo blies Bettina Schmieder auf der Es-Klarinette.
Die größten Hits der schwedischen Popgruppe "Abba" hatte Dirigent Jerg zu einem swingenden Medley arrangiert. Auch hier kam wieder die ganze Bandbreite des Orchesters zur Geltung, vom vollen Sound bis zu einzelnen Melodiebögen wie bei Marc Löfflers Solo auf dem Sopran-Saxophon.
Begeisterung pur versprühten Anja und Regina Schmieder mit ihrer Cousine Carina bei dem Titel "It ´s Raining Men": Es regnet Männer vom Himmel. Das Publikum erklatschte Zugabe.
Und dann kam die Rock ´n Roll-Gruppe der TSC-Turner auf die Bühne, die Cilly Nakowitsch-Scherer leitet. Zur Musik der Kapelle zeigten sechs Paare einen mitreißenden Formationstanz. Bevor alle Gruppen noch einmal zum Finale und einer Zugabe auf die Bühne kamen, sangen Harald und Anja Schmieder noch das bekannte Lied "Barcelona".
Das Publikum, darunter Bürgermeister Matthais Baumann und der Landtagsabgeordnete Guido Wolf, waren rundweg begeistert. Die Akteure waren ebenfalls zufrieden. "Es war eine tolle Gemeinschaftsleistung", sagte Dirigent Jerg dem SÜDKURIER: "Wir können stolz auf uns sein."
Die Idee
Die Idee dieses Konzerts entstand im Januar beim Neujahrsempfang und der gleichzeitigen Wiedereinweihung der Sporthalle. Damals spielte die Stadtkapelle an gleicher Stelle.
Unterstützer
Möglich wurde das Konzert nur, weil neben dem Ja der Stadt die TSC Handballer und der TTC Blumberg auf Trainingseinheiten verzichteten und Punktspiele verschoben, damit die Kapelle üben konnte.
Zu den Höhepunkten des Konzertabends in der Eichbergsporthalle gehörte auch die Gesangsstücke mit Harald Schmieder (links), seinen Töchtern Anja und Regina und deren Cousine Carina Schmieder.
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